FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Polarlicht-Vorhersage

Wann und wo kann ich Polarlicht sehen?

Das kann keiner sagen! Es ist unmöglich vorherzusagen, wann Polarlicht auftritt, wie stark es wird und wo es zu sehen sein wird. Alle Vorhersagen geben eine Wahrscheinlichkeit an, die auf Erfahrungswerten basieren. "Mal aus dem Fenster schauen und gucken" funktioniert nicht und ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Die Beobachtung von Polarlicht in Deutschland erfordert Geduld und Erfahrung. Substürme treten spontan auf und sind nur kurzlebig. Letztendlich haben wir es aber mit einem spannenden Phänomen der Natur zu tun. Und die macht bekanntlich, was sie will.

Weiterführende Links zum Thema Polarlicht-Vorhersage:

Wie kann ich Polarlicht vorhersagen?

Kurzfristige Vorhersage (kommende Stunden)

Für die kurzfristige Vorhersage von Polarlicht ist der Bz-Wert am ACE-/DSCOVR-Satelliten ausschlaggebend. Der Bz-Wert gibt an, wie stark das interplanetare Magnetfeld entlang der Z-Achse im Koordinatensystem ausgerichtet ist. Die Einheit beträgt Nanotesla (nT). Nur wenn das Magnetfeld südlich ausgerichtet ist, also der Bz-Wert negativ ist, kann es zur magnetischen Rekonnexion mit dem Magnetfeld der Erde kommen. Folglich ist es wahrscheinlich, dass es bei einem negativen Bz-Wert in den kommenden Minuten oder Stunden zu sogenannten Substürmen kommt. Je niedriger der Bz-Wert ist und je länger er im negativen Bereich verweilt, desto stärker können die Substürme ausfallen und desto heller kann das Polarlicht werden.

Die folgende Liste zeigt Richtwerte für die Stärke des Polarlichts (Erfahrungswerte):

  • −5 nT: Schwaches Polarlicht ist in Norddeutschland sichtbar.
  • −10 nT: Visuelles Polarlicht ist in ganz Deutschland möglich.
  • −15 nT: Polarlichter können bis in südliche Breiten (Bayern und Alpen) sichtbar sein.
  • −20 nT: Es können helle Substürme auftreten.
  • unter −30 nT: Das Polarlicht kann sehr hell werden.

Echtzeit Vorhersage

Bei einem geomagnetischen Sturm wird das Magnetfeld der Erde gestört. Diese Störung ist an den Polen meist stärker als in südlicheren Breiten. Die Stärke der geomagnetischen Störung kann mithilfe von Magnetometern gemessen werden. Schlagen die Magnetometer aus, ist mit Polarlicht zu rechnen. Dabei sind die Position des Magnetometers und die Stärke des Ausschlags entscheidend.

Michael Theusner stellt Visualisierungen bereit, die auf den Magnetometern des Tromsø Geophysical Observatory (TGO) basieren: